Wusstest du, dass man auch in der digitalen Welt nachhaltig sein kann? Ja, richtig gehört! Wenn über Nachhaltigkeit und Umwelt gesprochen wird, denken die meisten an Plastikmüll, Autos oder vielleicht sogar an die Fleischindustrie. Doch das Thema nachhaltiges Webdesign wird oft vernachlässigt. Dabei kann es helfen, den ökologischen Fußabdruck in der digitalen Welt zu reduzieren.
Digitale Produkte wie Websites und Apps erscheinen auf den ersten Blick umweltfreundlicher als physische Produkte – kein direkter Materialverbrauch, keine Transportkosten. Doch auch die digitale Welt hat einen nicht zu unterschätzenden ökologischen Fußabdruck.
Wie belasten Websites die Umwelt?
Websites und digitale Dienste schlucken Unmengen an Energie, um ihre ständige Verfügbarkeit und Datenverarbeitung sicherzustellen. Die weltweit steigende Nachfrage nach digitalen Diensten treibt den Energieverbrauch in die Höhen. Und wo kommt diese Energie her? Meistens aus fossilen Brennstoffen, was wiederum zu erheblichen CO2-Emissionen führt. Zwar setzen viele große Technologieunternehmen inzwischen auf erneuerbare Energien, doch der Anteil grüner Energie reicht noch lange nicht aus, um den wachsenden Energiebedarf der digitalen Welt vollständig zu stillen.
Jeder Besuch einer Website, das Streamen von Videos oder der Download von Dateien erfordert Datenübertragung, die ebenfalls Energie verbraucht. Je komplexer und datenintensiver eine Website ist, desto höher ist der Energieverbrauch. Dabei sind große Bilddateien, Videos und aufwändige Animationen wahre Energiefresser. Es ist also wichtig, dass Webdesigner und Webdeveloper wissen wie sie am besten den Energieverbrauch minimieren können.
Die Bedeutung nachhaltiger Websites
Ein wesentlicher Aspekt des klimafreundlichen Designs ist die Reduzierung des Energieverbrauchs. Klimaneutrales Webdesign wird zum Beispiel erreicht durch:
- Effizienten Code
- Minimales Design
- Optimierte Bilder und Medien
Indem diese Punkte berücksichtigt werden, wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Betriebskosten können verringert werden.
Datenlast minimieren: Weniger ist mehr
Nachhaltiges Webdesign berücksichtigt die Datenmenge, die zum Laden einer Website benötigt wird. Weniger Daten bedeuten schnellere Ladezeiten und niedrigere CO2-Emissionen. Wir achten deswegen darauf unsere Dateien so gering wie möglich zu halten.
Große Dateien sind wahre Energiefresser. Indem die die Größe von Fotos, Videos und anderen Medieninhalten optimiert wird, können auch die Ladezeiten verkürzt und der Energieverbrauch gesenkt werden.
Code-Effizienz berücksichtigen
Ein gut geschriebener Code kann die Leistung einer Website verbessern und gleichzeitig den Energieverbrauch senken. Auf überflüssigen Code sollte also grundsätzlich verzichtet werden. Developer sollten stattdessen immer auf eine effiziente Programmierung setzen. Ihre Website wird so nicht nur schneller, sondern auch umweltfreundlicher.
User Experience: Schnell finden statt lange suchen
Eine gut gestaltete, intuitive Website kann die Zeit verkürzen, die Benutzer zum Finden von Informationen benötigen. Weniger Zeit auf der Website bedeutet weniger Energieverbrauch. Deswegen ist es grundlegend, dass die Website eine gute Usability hat und Wert auf die User Experience gelegt wird. So wird die Webseite zum Gewinn für alle.
Der Einfluss von Hosting und Servern auf die Umwelt
Ein oft übersehener Faktor in der Diskussion über nachhaltiges Webdesign ist der Einfluss von Hosting und Serverinfrastruktur auf die Umwelt. Die Art und Weise, wie und wo eine Website gehostet wird, kann einen erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen haben. Viele herkömmliche Hosting-Anbieter nutzen Serverfarmen, die nicht nur enorme Mengen an Energie verbrauchen, sondern oft auch mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Eine umweltfreundliche Alternative ist die Wahl eines Hosting-Anbieters, der auf erneuerbare Energien setzt oder ein Rechenzentrum nutzt, das energieeffizient gestaltet ist. Darüber hinaus kann das Teilen von Servern, also das Hosting mehrerer Websites auf einem einzigen Server (Shared Hosting), eine nachhaltigere Lösung sein. Dies minimiert den Ressourcenverbrauch und verbessert die Energieeffizienz.
Webdesigner und Entwickler sollten auch darauf achten, wie oft ihre Websites aktualisiert werden, da jede Änderung und jeder Upload zusätzliche Ressourcen benötigt. Durch die Zusammenarbeit mit umweltbewussten Hosting-Anbietern und der Auswahl nachhaltiger Hosting-Optionen können Webprojekte nicht nur leistungsfähiger, sondern auch umweltfreundlicher gestaltet werden.
Checkliste für nachhaltiges Webdesign
- Grünes Hosting wählen:
- Entscheide dich für einen Hosting-Anbieter, der erneuerbare Energien nutzt und energieeffiziente Rechenzentren betreibt.
- Dies reduziert den CO2-Fußabdruck deiner Website erheblich.
- Code optimieren
- Verschlanke und optimiere deinen Quellcode.
- Entferne unnötigen Code, komprimiere Dateien und minimiere Skripte, um Ladezeiten zu verbessern und Ressourcen zu sparen.
- Bilder und Videos optimieren
- Komprimiere Bilder und Videos, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
- Verwende moderne Formate wie WebP für Bilder und reduziere die Verwendung von Videos auf das Notwendigste.
- Caching implementieren
- Nutze Caching-Techniken sowohl auf Server- als auch auf Client-Seite, um wiederholtes Laden von Daten zu vermeiden und den Datenverkehr zu reduzieren.
- Responsives Design umsetzen
- Erstelle ein responsives Design, das sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpasst.
- Dies vermeidet separate mobile Versionen und reduziert den Ressourcenverbrauch.
- Schlanke Frameworks verwenden
- Wähle leichtgewichtige Frameworks und Bibliotheken, die nur die benötigten Funktionen enthalten, um den Ressourcenverbrauch zu minimieren.
- Inhalte überprüfen und optimieren
- Überprüfe deine Website-Inhalte regelmäßig.
- Entferne überflüssige Seiten, fasse Texte zusammen und vermeide unnötige Designelemente.
- Schriftarten optimieren
- Verwende systemnahe Schriftarten oder optimiere Web Fonts, um zusätzliche Downloads zu vermeiden und die Ladezeit zu verbessern.
- Autoplay deaktivieren
- Deaktiviere Autoplay-Funktionen für Videos und Animationen, um unnötigen Datenverbrauch zu vermeiden.
- Nutzerverhalten berücksichtigen
- Sensibilisiere deine Nutzer für nachhaltiges Surfverhalten durch gezielte Hinweise und Informationen auf deiner Website.
Fazit: Nachhaltigkeit und Nutzererfahrung
Letztlich sind es viele Faktoren, die Einfluss auf die Energieeffizienz nehmen. So lässt sich schwierig bestimmen, wie viel Energie genau eingespart wird durch die verschiedenen Maßnahmen. Hinzu kommt, dass auch das Nutzungsverhalten der Website-Nutzer einen erheblichen Teil dazu beitragen.
Trotzdem lässt sich sagen, dass die genannten Maßnahmen einen Teil dazu beitragen, nicht nur Energien einzusparen und die Umwelt zu schonen, sondern auch Websites schneller und attraktiver machen. Klimaschutz ist somit nicht nur Selbstzweck, sondern verbessert auch die Qualität Ihrer Website.
Für mehr Infos hier: https://theshiftproject.org/wp-content/uploads/2019/03/Lean-ICT-Report_The-Shift-Project_2019.pdf
https://www.sustainablewebmanifesto.com/
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